An Hilde

An Hilde

(2006)

Oh Hilde, schönes Vollblutweib!
Dein wohlgeformter, schlanker Leib
ist stets für Abenteuer gut.
Ich lass mich gern von dir verführen
und jeder Mann kann’s bei dir spüren:
die Leidenschaft wie Feuerglut!

Du kannst so schön im Bette liegen,
die Taille mir entgegenbiegen
und stöhnen, dass die Hüften beben!
Du meinst, es wäre wahre Liebe,
ich nenn’s Befriedigung der Triebe,
wenn wir in der Erregung schweben.

Oh deine Kurven – sanft geschwungen!
Allabendlich mit dir verschlungen
mag ich das Auf- und Niederwippen.
Mir reicht dein Mund zum Küssen, Hilde,
denn ein gescheites Satzgebilde
kommt selten über diese Lippen.

Du kannst mir Freude oft bereiten,
spür deine weiche Zung ich gleiten.
Sie kann sich kunstvoll schlängeln, winden.
Dann bin ich immer hin und weg!
Es ließe sich zu diesem Zweck
wahrscheinlich niemand Bessres finden.

Schau ich dir, Hilde, in die Augen,
um deine Blicke aufzusaugen –
so schön naiv und blöd und dumm –,
erkenn ich hinter den Pupillen,
die mit Erleicht’rung mich erfüllen,
das große, weite Vakuum.

Am Tage bist du meistens wach.
Doch aufgeweckt – dass ich nicht lach!
Ein Brötchen ist noch klug dagegen.
Ich brauche und gebrauche dich,
mit Sinnlichkeit verwöhnst du mich.
Das kommt mir wirklich sehr gelegen.

Denn bei der Arbeit, im Beruf
und allem, was ich schaff und schuf,
mischst du dich, Hilde, niemals ein.
Ich nutze dich nur zum Vergnügen
(würd ich das leugnen, würd ich lügen),
doch liebst auch du die Schweinerei’n.

Ein hochentwickelter IQ,
ein lobenswerter Geist – wozu?
Dein Körper ist es, der mir reicht.
So sind wir beide ganz zufrieden,
uns ist ein großes Glück beschieden!
Ach, Hilde, bist du pflegeleicht!