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Wenn du jetzt hier wärst

Wenn du jetzt hier wärst

(2008)

An manchen Tagen fehlst du mir.
Dann wünsche ich, du säßest hier
Und würdest von der Welt erzählen
Und lauter nette Worte wählen.
Dann wär der Himmel babyblau,
von weißer Watte leicht durchzogen.
Du flüstertest: „Mein Liebster, schau!
Gleich kommt bestimmt das Glück geflogen.“
Zur Antwort würd‘ ich höchstens nicken.
Ich würd‘ den Sonnenschein genießen
und säh dich Gänseblümchen pflücken,
die zwischen grünen Halmen sprießen.
Wir lägen wie im Garten Eden
Im Gras und hörten Blätter rauschen.
Du würdest schließlich einfach reden
und ich würd deiner Stimme lauschen.

Du würdest die Natur beschreiben,
dich brächt ein Schmetterling zum Lachen,
du sprächest leis: „Hier woll’n wir bleiben.
Hier gibt es lauter hübsche Sachen.“
Dann würdest du von Gott erzählen,
von deinem Ex-Freund und der Welt.
Thematisch würde kaum was fehlen,
von großer Liebe bis zum Geld.
Und schließlich kämst du mit der Zeit
wohl auch auf Politik zu sprechen
und ebenso auf all das Leid,
auf Katastrophen und Verbrechen.
Dann sagtest du mit ernster Stimme,
du könnest das nicht nachvollziehen;
Gewalt und Tod und all das Schlimme,
die immer wieder stark gediehen.

Was sich die Menschen dabei dächten?
So dürfe das nicht weitergeh’n.
Woher käm bloß der Hang zum Schlechten?
Die Welt sei doch so wunderschön.
Das könnte wirklich jeder sehen,
man bräuchte bloß im Gras zu liegen
wie wir – dann würde man’s verstehen
und überall würd’s Gute siegen.
Dein Optimismus wäre echt.
Ich ließe dir dein neues Wissen
und sagte: „Ja, du hast wohl Recht“
und würde dich bedächtig küssen.

An manchen Tagen fehlst du mir.
Dann wünsche ich, du säßest hier,
denn hin und wieder, ab und zu,
da wär ich gern naiv wie du.